Felchtaer Kirmes

Kirmesgesellschaft

Die Felchtaer Kirmesgesellschaft

 

Die Kirmesgesellschaft besteht im Grunde aus Platzmeistern (meist zwei), Kirmesburschen und Kirmesmädchen. Außerdem gibt es noch die sogenannten Hammelräuber (verheiratete Männer, mehr dazu unter der Rubrik „Hammelräuber“).

Die Platzmeister haben vor, während und nach der Kirmes viel zu tun. Es gibt einiges zu organisieren. So sind sie für das anheuern der Musiker zuständig, müssen Sponsorengelder sammeln, interne Veranstaltungen planen und vieles mehr.

 

Einige Wochen vor Kirmesbeginn gibt es wöchentlich Versammlungen der Burschen. Dabei trifft man sich immer Freitags abwechselnd in den Gasstätten des Dorfes. Organisatorisches wird besprochen und natürlich wird auch getrunken, gesungen und gelacht. Die letzte Versammlung findet am vorletzten Freitag vor der Kirmes traditionell im Beisein der Kirmesmädchen statt.

 

Neulinge

Die männlichen Neulinge werden einen Samstag vor dem offiziellen Kirmeswochenende „rasiert“. Dabei müssen sie beispielsweise Kirmesgebote lernen und vortragen, natürlich etwas „trinken“ und die traditionelle Prozedur des „rasierens“ über sich ergehen lassen. Wer dies gemeistert hat wird als Kirmesbursche vereidigt.

 

Kirmesverlauf

Burschen und Mädchen haben neben aller Feierei einiges zu tun.  Zuerst muss am Freitag vor der Kirmes der Felchtaer Saal auf Vordermann gebracht und das Dorf geschmückt werden. Nach getaner Arbeit trifft man sich abends zum Antrinken. Doch auch hier sollte man nicht zu tief ins Glas schauen denn bereits um 9 Uhr am nächsten Morgen ist Treffpunkt zum Aufräumen. Und wer zu spät oder gar nicht zu „Pflichtterminen“ erscheint wird im „Buch der guten Taten“ notiert und muss nach der Kirmes eine vorher festgelegte Strafe dafür zahlen.

Samstagmittag fahren die Burschen mit Kutschen in den Wald um die Kirmesfichte zu holen, welche am Nachmittag vor der Gemeindeschänke aufgestellt wird. Dies erfolgt im Beisein vieler Zuschauer aus Dorf und Umland und wird von Blasmusik begleitet. Während die Burschen den Baum aufstellen verkaufen die Mädchen Glühwein sowie Kaffee und belegte Brote.

Nach kurzem ausruhen findet bereits am Abend die Kirmesdisco statt.

Am Sonntag werden um 9 Uhr die Platzmeister von den übrigen Burschen zu Hause abgeholt. Nach kurzem Frühstück bei den Platzmeistern und einer Andacht vorm Kriegerdenkmal geht es in die Kirche zum Kirchweihgottesdienst. Anschließend findet in der Gemeindeschänke ein kleiner Frühschoppen statt, hiermit wird die Kirmes offiziell eröffnet.

Am Nachmittag holen die Burschen die Kirmesmädchen im Hotel Wiesenhof ab um mit Blasmusik durchs Dorf und dann auf dem Saal einzumarschieren. Die Burschen tragen hierzu einen Anzug und ihren Kirmeshut, die Kirmesmädchen tragen lange Kleider.

Anschließend gibts beim Kindertanz gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Kuchen ehe um 18 Uhr ein Fackel- und Laternenumzug durchs Dorf stattfindet.

Ab 20 Uhr wird bei Livemusik auf dem Saal der Gemeindeschänke bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen gefeiert.

Nach oftmals kurzer Nachtruhe beginnen die Burschen am Montag bereits früh um 7 Uhr mit dem „Umspielen“ durchs Dorf, wobei an jedem Haus ein kurzes Ständchen gebracht wird.

Um 13 Uhr marschieren die Burschen dann auf den Saal zum traditionellen Hammelräuberfrühschoppen. Ab 14 Uhr beginnt die Hammelfahrt, in deren Verlauf sich Kirmesburschen und Hammelräuber einander messen. Aufgabe der Burschen ist es den Hammel aus einem Fenster der Gemeindeschänke schauen zu lassen, die der Hammelräuber ist es, dies zu verhindern. Hierbei sollte allerdings der Spaß und nicht der Ehrgeiz im Vordergrund stehen. Bevor es zum nicht ganz ernstgemeinten Kräftemessen kommt fahren Burschen und Mädchen mit Pferdekutschen hinaus auf ein Feld in der Nähe des Dorfes. Dort angekommen wird der Kirmeshammel auf dem Feld platziert und Burschen und Mädchen tragen getrennt voneinander ein Rennen aus, an dessen Ende ein Sieger („Hammelkönig“) und eine Siegerin („Hammelkönigin“) gekürt werden. Sieger ist, wer nach kurzem Sprint zuerst den Hammel erreicht. Hammelkönig und –königin werden später mit einem Kranz aus Eichenlaub geschmückt und tanzen eine Runde unter dem Applaus der restlichen Kirmesgesellschaft. Anschließend ist der Kirmesmontag für die Meisten beendet, es gibt jedoch einige unverdrossene Burschen und Mädels die vom Feiern noch immer nicht genug haben. Diese schauen sich einen Ort im Dorf aus wo noch bis in die späten Abend- oder gar nachtstunden weitergefeiert werden kann, so mancher Hausherr in Felchta kann davon ein Liedchen singen.

 

Hammel schlachten und „Kleines Hammelessen“

In den folgenden Tagen steht das Schlachten der Hammel für das „Kleine Hammelessen“, wo  Sponsoren und Unterstützer der Kirmes eingeladen werden, auf dem Programm.

Zu besagtem Essen gibt es ebenfalls Livemusik, außerdem wird der Kirmesbaum versteigert und die Kirmespredikt verlesen.

Die Burschen bringen dann am Sonntagvormittag den Kirmesbaum zum „neuen Besitzer“. Nachdem die Girlanden wieder eingeholt sind und der Saal auf Vordermann gebracht wurde ist die Kirmes für die Burschen und Mädchen vorbei. Aber wie heißt es doch: „Nach der Kirmes ist vor der Kirmes“:

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